Mietwagen
Aktualisiert: 18. Dez 2022
Aktualisiert: 18. Dez 2022
Zweifelsfrei ist die schnellste und komfortabelste Methode der Fortbewegung in Kuba ein eigener Mietwagen. Kaum ein anderes Reiseland lässt sich entspannter mit dem Leihwagen erkunden als die sozialistische Karibikinsel. Die Erfahrung zeigt allerdings, dass bei Mietwagenrundreisen in Kuba einige landesspezifische Eigenheiten beachtet werden sollten. Dieser Artikel gibt einen Überblick zu allen relevanten Informationen für alle, die Kuba als Selbstfahrer erkunden möchten.
Überblick
Kein anderes Transportmittel verschafft Reisenden ein größeres Ausmaß an Mobilität als ein eigener Mietwagen. Zwar sind Fahrten mit den beliebten Überlandbussen recht komfortabel, zuverlässig sowie preiswert, bleiben jedoch verhältnismäßig aufwendig. Der Weg von und zu den Busstationen ist nicht selten anstrengend, zeitintensiv und kostspielig. Zudem ist man strikt an die Fahrpläne der Busse gebunden.
Im Gegensatz zu den Linienbussen sind Überlandfahrten mit dem Taxi deutlich komfortabler und schneller, doch unter Umständen teurer und ganz sicher weniger flexibel als Rundreisen mit einem gemieteten Fahrzeug.
Mit dem Mietwagen lässt sich mal eben ein Abstecher unternehmen und man kommt auch bequem in Regionen, die sich mit anderen Transportmitteln nicht ohne Weiteres erreichen lassen. Ein Leihwagen ist also nicht nur die komfortabelste, sondern auch flexibelste Methode der Fortbewegung.
Mit einem fahrbaren Untersatz lässt sich somit auch in einem recht kurzen Zeitraum viel aus einer Reise herausholen. Ein kleiner Wermutstropfen sind jedoch die recht hohen Kosten, denn Leihwagen sind in Kuba verhältnismäßig teuer.
Abgesehen von den Kosten sind jedoch die meisten weiteren Bedenken unberechtigt: Es ist weder kompliziert einen Leihwagen zu mieten noch in Kuba zu fahren. Auf der ganzen Welt gibt es wenige Länder, in denen man so entspannt Auto fährt, denn das Verkehrsaufkommen ist auf der gesamten Insel sehr gering.
Der wenige Fahrer, die auf den Straßen unterwegs sind, fahren in der Regel gemächlich und bedacht. Wildes Fahren, wie es auf anderen Karibikinseln zum Alltag zählt, kommt in Kuba kaum vor. Dies liegt auch daran, da Kuba ein Land mit einem starken Staat ist, der auch im Straßenverkehr für Recht und Ordnung sorgt.
Fahrzeuge
Bei den Leihwagen handelt es sich in der Regel um moderne Fahrzeuge mit Klimaanlagen. Navigationssysteme zählen jedoch nicht zur Ausstattung. Die Verleihfirmen haben auch keine Kindersitze. Wer mit kleineren Kindern unterwegs ist, sollte daher überlegen, einen eigenen Kindersitz mitzunehmen.
Je nach Bedürfnissen und Geldbeutel können Fahrzeuge vom chinesischen Kleinwagen bis zur deutschen Nobelkarosse gemietet werden. Für Kleingruppen stehen auch Minivans zur Verfügung. Wer plant, Gebirge oder abgelegene Regionen zu erkunden, sollte besser einen Geländewagen mieten.
Grundsätzlich gilt, dass immer nur Fahrzeugkategorien reserviert werden können. Welches Fahrzeug man schließlich erhält, erfährt man also erst vor Ort. Es sollte auch bedacht werden, dass die Fahrzeuge der Kleinwagen-Kategorie (»Economico«) für größere Menschen auf der Rückbank etwas eng sein können. Natürlich ist auch der Stauraum im Kofferraum begrenzt.
Übergabe des Mietwagens
Bei der Übergabe empfiehlt es sich, das Fahrzeug auf Schäden zu prüfen und nachzusehen, ob das Reserverad vorhanden und funktionstüchtig ist. Der Mietwagen wird bei den meisten Verleihern voll betankt übergeben (prüfen!) und kann leer zurückgebracht werden. Die Tankfüllung ist natürlich zu bezahlen. Was bei der Rückgabe im Tank verbleibt, wird nicht erstattet.
Der Zustand bei der Übernahme sollte sicherheitshalber durch Fotos dokumentiert werden. Sollten dann bei der Rückgabe ungerechtfertigte Forderungen erhoben werden, lässt sich mit den Aufnahmen der ursprüngliche Zustand des Fahrzeugs belegen.
Da alle vier Verleihfirmen staatlich sind, gibt es jedoch keine systematischen Betrügereien. Sorgen über den Tisch gezogen zu werden, wie es in vielen Urlaubsregionen auf der Tagesordnung steht, muss man also in Kuba nur begrenzt haben. Dennoch schadet es nicht, wenn man die Augen offen hält und etwa bei der Tankfüllung genauer hinschaut.
Sollte es wider Erwarten Probleme geben, wendet man sich am besten an die Vorgesetzten. Erfahrungsgemäß hilft es bei Problemen hartnäckig zu bleiben. Ist man im Recht, wird man dieses in den allermeisten Fällen auch bekommen.
Was Mietwagen in Kuba kosten
Im internationalen Vergleich sind die Preise für Leihwagen in Kuba verhältnismäßig hoch. Während man in Florida bereits für wenige Dollar einen Mietwagen bekommt, müssen Reisende in Kuba deutlich tiefer in die Tasche greifen.
Auf der Karibikinsel gibt es vier Verleihfirmen, die alle von staatlichen Unternehmen betrieben werden. Eine Tagesmiete bezieht sich auf einen Zeitraum von 24 Stunden, sodass Anmietzeit gleich Abgabezeit gilt. Jeder Tag schlägt mit mindestens 60 € zu Buche, wobei die Preise saisonabhängig sind. Am teuersten sind Fahrzeuge während der Hochsaison im Winter. Bei längeren Mietperioden werden kleine Rabatte gewährt.
In Kuba muss bei der Übergabe des Fahrzeugs zwingend eine Unfall- und Diebstahlversicherung abgeschlossen werden. Je nach Kategorie des Leihwagens fallen für diesen Unfall- und Diebstahlschutz zusätzliche Kosten, je nach Kategorie in Höhe von 10, 15, oder 20 US-Dollar je Tag an. Zusatzfahrer kosten je nach Anbieter 3 US-Dollar je Tag oder aber einmalig 30 US-Dollar je Fahrer und Leihperiode.
Bei der Übergabe des Fahrzeugs müssen je nach Wagentyp zudem zwischen 150 und 450 US-Dollar Kaution hinterlegt werden. Die Hinterlegung ist in Bar oder - zumindest meistens - per Kreditkarte möglich. Die Kreditkarte muss jedoch auf den Namen des Fahrers ausgestellt sein. Zudem sind die besagte Versicherung, der Treibstoff im Tank und ggf. die Gebühr für Zusatzfahrer zu begleichen.
Im Falle eines Diebstahls oder eines verschuldeten Unfalls gibt es eine Selbstbeteiligung, die sich je nach Fahrzeug in einem Bereich zwischen 350 und 1000 US-Dollar bewegt. Die Geschäftsbedingungen variieren je nach Anbieter. Die Details lassen sich im Internet einsehen (REX, Via, havanaauto, cubacar).
Einwegmieten sind möglich. Wer möchte, kann den Mietwagen also in einem anderen Büro abgeben. Die Preise für Einwegmieten variieren zwischen 0,10 und 0,20 US-Dollar je Entfernungskilometer. Die Flughafengebühr ist allerdings pauschal veranschlagt. Sie beträgt 20 bis 25 US-Dollar.
Wie der Zustand der Straßen in Kuba ist
In weiten Teilen Kubas sind die Straßen durchaus passabel. Die zentrale Verbindungsstraße von Vinales über Pinar del Rio, Havanna, Santiago de Cuba, Guantanamo bis nach Baracoa ist in einem ordentlichen Zustand. Die gesamte Strecke lässt sich also gut befahren, wobei die Autobahn (»Autopista Nacional«) von Pinar del Rio bis Sancti Spíritus zweispurig ausgebaut ist.
Noch besser in Schuss sind die für den Tourismus wichtigen Straßen, wie etwa zwischen Havanna und Varadero. Viele abgelegenen Nebenstrecken, besonders in den Bergen oder etwa die Strecke zwischen Baracoa und Moa sind jedoch in einem miserablen Zustand.
Möchte man sich abseits der wichtigen Verbindungsstraßen bewegen, sollte man sich daher grundsätzlich nach dem Zustand der Strecke erkundigen. Bei abgelegenen Zielen empfiehlt sich in jedem Fall ein Geländewagen.
Man sollte beachten, dass das Fahren auf unbefestigten Straßen (Sand- & Schotterstraßen) nicht gestattet ist. Es ist wichtig, dieses Verbot einzuhalten, denn bei einem Verstoß erlischt grundsätzlich jeglicher Versicherungsschutz.
Die Straße kreuzende Bahnübergänge sind besonders gefährlich. Nicht etwa, da Züge zu erwarten sind, sondern weil bei zu schnellem Fahren ein Achsenbruch droht. Die Übergänge werden durch Schilder angezeigt und können nur in Schrittgeschwindigkeit passiert werden.
Außerhalb der Städte empfiehlt es sich nur bei Tageslicht zu fahren, zumindest so lange, bis man mit den Gegebenheiten und der Strecke ausreichend vertraut ist.
Verkehr & Verkehrsregeln: Autofahren in Kuba
In Kuba herrscht Rechtsverkehr. Verkehrsregeln und Beschilderung entsprechen weitgehend den europäischen und sind gut verständlich. Viele der Oldtimer verfügen über keine Gurte, dennoch herrscht offiziell Anschnallpflicht. Die Mietwagen haben Gurte, die man im eigenen Interesse auch nutzen sollte.
Insofern nicht anders angezeigt betragen die Geschwindigkeitsbegrenzungen auf Autobahnen 100 km/h, auf Bundesstraßen 80 km/h, auf Landstraßen 60 km/h, in Ortschaften 50 km/h und vor Schulen und Spielplätzen 40 km/h.
Prinzipiell ist es wichtig, rücksichtsvoll und bedacht zu fahren. Insgesamt fahren Kubaner sehr diszipliniert, halten an roten Ampeln und achten auf andere Verkehrsteilnehmer. Aggressives Hupen oder Drängeln gibt es in Kuba nicht. Wenn gehupt wird, dann meistens nur für attraktive Frauen.
Verkehrsregeln werden gewöhnlich geachtet, wobei Fahrzeuge generell Vorrang vor Fußgängern haben. Fahrer benutzen zur Verständigung regelmäßig Handzeichen. Beispielsweise werden bei defekten oder fehlenden Blinkern, mit dem Arm Abbiegungen angezeigt.
Ausländer sollten es den Kubanern gleichtun und besser vorausschauend und nach dem Verstand als nach strikten Regeln fahren. Dies ist deswegen wichtig, da zu jedem Zeitpunkt damit zu rechnen ist, dass man plötzlich ein Bremsmanöver einleiten muss. Gründe hierfür können enorme Schlaglöcher, Öllachen, Tiere, Radfahrer, Pferdekutschen oder Spaziergänger inmitten(!) der Straße sein.
Besonders viele schwere Unfälle werden durch auf der Straße stehende Kühe verursacht. Diese Risiken bestehen nicht nur auf Nebenstrecken, sondern auch auf der Autobahn!
Abseits der Ballungszentren gibt es kaum Verkehr. Bereits unweit Havannas ist die einzige Autobahn Kubas, die Autopista Nacional, so wenig befahren, dass Fahrer die vierspurige Autobahn zum Wenden kreuzen. Durch das geringe Verkehrsaufkommen und der gemütlichen Fahrweise ist das Fahren generell recht entspannt, wenn auch aufgrund der für Europäer fremden Bedingungen zunächst etwas ungewohnt.
Häufige Kontrollen
Entlang der Strecken passiert man regelmäßig Kontrollpunkte der Polizei. Häufig sind auch mobile Kontrollen zu beobachten, die regelmäßig Geschwindigkeits- und Alkoholkontrollen zum Gegenstand haben. Nicht selten warnen entgegenkommende Autofahrer vor solchen Kontrollen solidarisch per Handzeichen oder Lichthupe.
Ohne Anlass werden Ausländer meistens nicht kontrolliert, sondern können die Kontrollpunkte unbehelligt passieren. Die Kontrollen dienen in erster Linie der Unterbindung des Schwarzmarktes, der Einhaltung von Taxi-Lizenzen, Führerschein-, und eben Alkohol- sowie Geschwindigkeitskontrollen. Wichtig ist, dass alle Fahrzeuge die Geschwindigkeit beim Passieren der Kontrollpunkte zu drosseln haben.
Auf keinen Fall sollte man Alkohol trinken und fahren, denn Kuba verfolgt eine strikte Null-Toleranz-Politik beim Thema Alkohol im Straßenverkehr. Diese Politik geht so weit, dass bereits der Konsum von Alkohol im Passagierraum eines Autos verboten ist. Das Trinkverbot gilt also auch für Bei- und Mitfahrer.
Wer es fertigbringen sollte, einen Strafzettel zu erhalten, bekommt einen Vermerk auf dem Vertrag des Mietwagens. Die Strafe muss dann spätestens bei der Rückgabe des Fahrzeuges beglichen werden. Im Fall eines verschuldeten Personenschadens kann es vorkommen, dass Ausländer so lange im Land verweilen müssen, bis eine Genesung von Geschädigten absehbar ist oder die entstandenen Gesundheits- oder Sachschäden beglichen wurden.
Karten & Navigation für Kuba
Die Beschilderung ist in den meisten Teilen des Landes ordentlich und gut verständlich. Zur bequemen Navigation empfiehlt es sich jedoch bereits vor Beginn der Reise eine Offline-Karte herunterzuladen. Eine bewährte kostenfreie Anwendung für das Smartphone ist maps.me.
Die App biete auch ohne Internet eine gut funktionierende Navigation. Mit eingeschaltetem Ortungsdienst (GPS) lässt sich dann wunderbar navigieren. Zudem ist die Karte recht detailliert. Verlässlich lassen sich Tankstellen, Wanderwege und Sehenswürdigkeiten anzeigen.
Natürlich kann man auch auf Google Maps Offline-Karten zurückgreifen, diese sind jedoch weniger präzise und ermöglichen ohne Internetverbindung auch keine vollständige Navigation. Wer lieber mit traditionellen Karten fahren möchte, findet kostenfrei Straßenkarten im Internet. Detaillierte Informationen und Karten beinhaltet auch der kostenlose Road Guide.
Tanken & Raststätten
Kuba besitzt ein recht gut ausgebautes Netz an Tankstellen. Sämtliche Tankstellen werden durch die staatliche Handelskette CIMEX betrieben. Es gibt »Oro Negro« und »Cupet« Filialen, die beide rund um die Uhr geöffnet haben. Benzin ist grundsätzlich vorrätig, sicherheitshalber empfiehlt es sich jedoch immer frühzeitig zu tanken, besonders in abgelegenen Gegenden. Der Treibstoff kostet überall dasselbe und ist etwas günstiger als in Deutschland. Der Preis für Normalbenzin beträgt etwa 1 US-Dollar je Liter. Viele Mietwagen erfordern jedoch das etwas teurere »Gasolina Especial«, das etwa 1,20 US-Dollar kostet. Häufig gibt es Tankwarte, die Urlaubern beim Tanken behilflich sind.
Die meisten Tankstellen verfügen über kleine Läden, in denen es wenige oder mit etwas Glück auch einige Produkte zu erwerben gibt. Die wichtigsten Waren wie Cola, Wasser, etc. sind meistens vorrätig. An Tankstellen gelten die staatlichen Einheitspreise. Toiletten gibt es häufig keine oder sie sind in einem schlechten bis miserablen Zustand.
Entlang der Autobahn gibt es Raststätten, die in der Regel über ein vergleichbar dürftiges Angebot wie die Tankstellen verfügen, dafür aber mit WCs ausgestattet sind. Toilettenpapier sollte man sicherheitshalber auch hier dabeihaben. Die WC-Nutzung kostet den üblichen kubanischen Peso (CUP), sodass bereits 5 US-Dollar-Cent ausreichend sind. Die sanitären Einrichtungen sind häufig in einem solchen Zustand, dass man sich lieber in die Büsche schlägt.
Wer längere Strecken zurücklegt, macht daher besser Pause an den Raststätten, die für den Fremdenverkehr eingerichtet wurden. Diese Raststätten befinden sich entlang der Autobahn und von Touristen-Bussen befahrenen Landstraßen. Sie sind deutlich gepflegter und verfügen neben sauberen Toiletten auch über ein etwas umfangreicheres Warenangebot.
An diesen Raststätten lässt sich meistens ein Kaffee bekommen (ab 1 US-Dollar) oder mit etwas Glück auch ein verzehrbares Sandwich (etwa 2 US-Dollar) erwerben. An einigen Haltepunkten ist auch ein einfaches warmes Essen zu bekommen. Auf längeren Fahrten ist es jedoch empfehlenswert, mit ausreichend Verpflegung (besonders Getränken) vorzusorgen.
Parken
Da es kaum Fahrzeuge gibt, gestaltet sich die Parkplatzsuche gewöhnlich recht unkompliziert. Tagsüber sind geparkte Fahrzeuge in der Regel sicher, natürlich sollte man keine Wertsachen sichtbar im unbeaufsichtigt geparkten Wagen liegen lassen.
Bessere Restaurants und Nachtclubs haben in der häufig Parkwächter. Ebenso finden sich an Stränden und anderen stärker frequentierten Orten bewachte Parkplätze. Die Wächter sind staatlich engagiert. Die Gebühr beträgt pauschal 1 US-Dollar. Üblicherweise gibt man als Ausländer für den Service einen weiteren US-Dollar Trinkgeld.
Aus Sicherheitsgründen empfiehlt es sich bei Dunkelheit nur auf abgeschlossen oder zumindest bewachten Plätzen zu parken. Noch besser ist es jedoch, den Leihwagen in einer verschlossenen Garage abzustellen, denn im Falle einer Beschädigung oder eines Diebstahls sind Kaution und Selbstbeteiligung in Gefahr. Aufpassen muss man auch in Garagen staatlicher Hotels. Es ist schon vorgekommen, dass Reisenden in einer Hotelgarage über Nacht die Räder vom Wagen gestohlen wurden.
Die meisten besseren Hotels verfügen jedoch über sichere Parkplätze. Private Unterkünfte in Städten haben hingegen vielfach keine eigenen Parkplätze. Die Betreiber der Pensionen vermitteln jedoch häufig einen bewachten Parkplatz in der Nähe der Unterkunft.
In einigen Fällen beaufsichtigt ein Nachbar das Auto während der Nacht. So parkt man beispielsweise vor dessen Fenster bzw. der Haustür. Der Wächter schläft dann, äh wacht, etwa im Schaukelstuhl am Fenster über das Fahrzeug.
Auch wenn diese kubanische Art der Bewachung etwas bizarr erscheinen mag und Probleme nicht zwingend vermeidet, sollte man diesen Service besser in Anspruch nehmen, besonders in größeren Städten. Die Kosten für den Wachdienst a lo cubano liegen erfahrungsgemäß bei 2 bis 5 US-Dollar je Nacht. Die Betreiber der Casas haben meisten einen hellhörigen Wächter zur Hand.
Erforderliche Dokumente
Wer in Kuba ein Auto mieten möchte, muss seit mindestens einem Jahr einen Führerschein besitzen und zudem mindestens 21 Jahre alt sein. Sowohl deutsche als auch europäische Führerscheine werden akzeptiert. Zu beachten ist jedoch, dass die originalen Papiere (Führerschein & Reisepass) bei Anmietung vorgelegt werden müssen.
Wer vorab reserviert, kann vor Ort keine Namensänderung veranlassen. Sollte man seinen Führerschein vergessen, bekommt man dann kein Fahrzeug. Lässt man Personen fahren, die nicht im Vertrag als Fahrer geführt werden, erlischt der Versicherungsschutz.
Wie man ein Auto in Kuba reservieren kann
In Kuba lassen sich Leihwagen an Flughäfen, in Cubatur-Büros, direkt bei den Autoverleihern oder in Hotels buchen. Die Autoverleihe haben Filialen in allen Provinzhauptstädten, in den Touristenorten wie Varadero, Vinales, Trinidad, Guardalavaca und auf den Cayos.
Aufgrund der begrenzten Verfügbarkeit empfiehlt es sich immer frühzeitig zu reservieren, besonders während der Hochsaison im Winter. In Kuba ist eine Buchung häufig kurzfristig nicht mehr möglich, da alle Wagen bereits vergriffen sind. Auch an Flughäfen kann es zu Engpässen kommen. In keinem Fall sollte man sich also darauf verlassen, bei Ankunft direkt ein Fahrzeug reservieren zu können.
Reservierung des Leihwagens aus Deutschland
Aus Deutschland lassen sich Mietwagen bei spezialisierten Reisebüros buchen. Es empfiehlt sich jedoch unbedingt ein Reisebüro zu wählen, dass auch vor Ort vertreten ist. Am sichersten und bequemsten reserviert man seinen Leihwagen bereits vor Reiseantritt bei TUI im Internet. Bei einer Buchung bei TUI hat man einen renommierten Ansprechpartner in Deutschland.
Unabhängig vom Reisebüro sollte man den in Kuba unterzeichneten Vertrag gut aufbewahren. Im Schadenfall muss dieser beim Veranstalter in Deutschland vorgelegt werden.
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Was macht man im Pannen- oder Notfall?
Im Pannen- oder Notfall wendet man sich an den kubanischen Pannendienst. Die Notfallnummer erhält man bei der Vertragsunterzeichnung oder spätestens mit der Übergabe des Fahrzeuges. Die Pannenhilfe ist exklusiv für Mietwagen und rund um die Uhr erreichbar, wobei die Mitarbeiter Spanisch und Englisch sprechen. Das Netz an Werkstätten ist ordentlich. Wer nicht in abgelegenen Regionen liegen bleibt, kann damit rechnen, dass der Pannendienst recht zügig vor Ort ist.
Kommt es zu einem Unfall, muss grundsätzlich jeder Schaden bei der Polizei gemeldet und protokolliert werden. Zudem sollte man umgehend die staatliche Verleihfirma und ggf. die Firma informieren, bei der die Buchung vorgenommen wurde. Sicherheitshalber sollten Schaden und Geschehen mit eigenen Aufnahmen dokumentiert werden.
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Sonstiges
Wer selber nicht fahren kann oder möchte, greift entweder auf ein anderes Transportmittel zurück oder hat die Möglichkeit einen Mietwagen mit Fahrer zu buchen.
Der Chauffeur übernimmt die Übernahme und Rückgabe des Mietwagens, sodass man sich um nichts kümmern braucht. Während der Fahrt kann man sich dann voll auf das Land konzentrieren. Die Fahrer fungieren auch als eine Art Reiseführer, sodass man vielfach nicht nur wertvolle Informationen zu Orten und Sehenswürdigkeiten, sondern auch Einblicke in das kubanische Leben bekommt. Zudem sorgt ein Fahrer für zusätzliche Sicherheit.
Es stehen verschiedene Fahrzeugklassen zur Verfügung. Der Preis eines regulären Mietwagens mit Fahrer beträgt etwa 200 € je Tag, wobei täglich 150 km Fahrstrecke inkludiert sind. Längere Strecken kosten 70 je km Cent zusätzlich. Interessenten richten Anfragen am besten direkt an die staatliche Verleihfirma REX. In Kuba lassen sich die Fahrer unproblematisch in Hotels oder bei Cubatur reservieren.
In Kuba ist die Mitnahme von Anhaltern allgegenwärtig. Der extrem limitierte Transport zwingt viele Menschen am Straßenrand oder unter Brücken zu warten und auf eine Mitfahrgelegenheit zu hoffen. Häufig warten Reisende stundenlang auf ein Transportmittel. Eine komfortable Fahrt in einem modernen und klimatisierten Leihwagen wird daher immer dankend angenommen.
Für Reisende ist eine gemeinsame Fahrt eine wunderbare Möglichkeit zum Austausch. Wer helfen möchte und Anhalter mitnimmt, sollte jedoch keine falschen Anreize setzten und Wertsachen unbedacht im Auto herumliegen lassen.