Versorgungslage

Aktualisiert: 18. Dez 2022

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Supermarkt Kuba Versorgungslage

Aktualisiert: 18. Dez 2022

Ganz in kommunistischer Tradition dominieren auch in Kuba Misswirtschaft und Mangel. In den meisten Geschäften gibt es nur sehr wenige Waren zu kaufen. Falls sich mit Glück doch etwas finden lässt, dann kostet es in der Regel ein Vielfaches der europäischen Preise. Was dies für Urlauber bedeutet und wie sich Individualreisende verpflegen können, erfährt man in diesem Artikel. 

Wie im Rest der Welt müssen sich Pauschaltouristen auch in Kuba keine Gedanken um die Versorgung mit Lebensmitteln machen. Es erfordert nur einen kurzen Gang ans Buffet der All-Inklusive-Hotelanlage und Hunger und Durst sind gestillt.

Wer hingegen unabhängig durch Kuba reist, wird schnell feststellen, dass die Versorgung mit Lebensmitteln mitunter kein einfaches Unterfangen ist. Glücklicherweise finden sich zumindest in den Touristenorten wie Varadero, Havanna, Viñales oder Trinidad ausreichend Restaurants, die sich auf die Bedürfnisse der Reisenden eingestellt haben. Diese Lokale haben meistens eine durchaus akzeptable Qualität. Allerdings sind auch die Preise mit dem einfachen europäischen Niveau vergleichbar.

Während diese Gaststätten für den durchschnittlichen Urlauber gut geeignet sind, können sie für Backpacker jedoch recht kostspielig sein. Wenigstens finden sich in größeren Städten häufig preiswerte Imbisse, die die Reisekasse schonen. Weiterführende Information zu Restaurants finden sich im Artikel Essen & Trinken.

Während das Angebot in den Touristenhochburgen und den Ballungszentren recht ordentlich ausfällt, wird die Versorgungslage desto komplizierte, je weiter man sich von den Hotelanlagen, Großstädten und den touristischen Hauptpfaden entfernt.

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Versorgungslage & Supermärkte

Das Ergebnis der umrissenen Staatswirtschaft ist eine allgemein schlechte Versorgungslage. Innerhalb Kubas bestehen jedoch recht große regionale Unterschiede. Während in den kleineren Städten und Touristenorten die Lage meistens etwas besser ist, herrscht in Havanna vielfach der größte Mangel. In der kubanischen Hauptstadt kann es ein echtes Abenteuer werden, die einfachsten Waren aufzutreiben.

Mal im Überfluss, vielfach jedoch Mangelware: Mineralwasser in Cienfuegos (2020)

Regelmäßig lässt sich etwa in den Supermärkten der Hauptstadt kein Mineralwasser finden. Immerhin lässt sich das unverzichtbare Flaschenwasser dann zumindest in kleinen privaten Verkaufsstellen erwerben, selbstverständlich zu noch höheren Preisen, als in den sowieso schon recht teuren staatlichen Supermärkten.

Der Markt regelt also das, was der zentralistische Staat nicht zu leisten vermag. Zu verdursten braucht man sich aber nicht sorgen, denn natürlich ist auch in Hotels und Restaurants Mineralwasser fast immer vorrätig.

Anhand solcher planwirtschaftlicher Verwirrungen bekommen Urlauber einen Einblick in das nicht selten paradoxe Wirtschaftssystem, indem Mangel und Misswirtschaft vielfach groteske Resultate erzeugen, die sich nicht zuletzt auf dem blühenden Schwarzmarkt abbilden.

Wie beschrieben sind die Urlaubsregionen wie Varadero und die kleineren Provinzhauptstädte (etwa Pinar del Rio, Cienfuegos Santa Clara) besser gemanagt. In diesen Orten lassen sich die wichtigsten Produkte wie Trinkwasser, Snacks und Hygieneartikel in der Regel recht unproblematisch besorgen.

Überschaubar: Warenangebot im Supermarkt (2018)

Auch wenn man keine Angst haben muss zu verhungern, gilt also grundsätzlich, dass das Warenangebot in Kuba äußerst beschränkt ist. Reisende mit empfindlichen Mägen, speziellen Diäten oder Kindern sollten diese besonderen Umstände berücksichtigen.

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Selbstversorger

Aufgrund des beschränkten Angebots und der komplizierten Versorgungslage ist es schwierig bis unmöglich sich in Kuba selber zu versorgen. Im besten Fall versorgt man sich mit Getränken, was häufig bereits nicht unkompliziert ist. Darüber hinaus lässt sich in den Geschäften meistens nicht viel mehr als einfache Kekse und Cracker erwerben.

Daher empfiehlt es sich zunächst in der Unterkunft zu frühstücken. Ergänzend zum Frühstück lässt sich auf die tropischen Früchte zurückgreifen. Je nach Saison finden sich schmackhafte Bananen, Guayaba-Birnen, Mangos und Fruta Bomba (Papaya).

Bauernmarkt in Havanna (2019)

Bei Rundreisen mit einem Mietwagen bietet es sich auch an, haltbare Lebensmittel aus Deutschland mitzunehmen. Dies ist zwar nicht sehr ökologisch, jedoch besonders bei Reisen mit Kindern durchaus empfehlenswert. In erster Linie eignen sich Produkte wie Nüsse, Müsliriegel oder generell alles was haltbar (hitzebeständig) und idealerweise in kleine Portionen abgepackt ist.

Noch schwieriger ist die Selbstversorgung für Vegetarier, Veganer oder Menschen mit speziellen Diäten. Kubaner essen am liebsten zuckersüß, fett und vor allem gerne viel Fleisch. Mahlzeiten ohne Fleisch oder viel Fett sind nur selten zu bekommen, wobei besonders die Fette von sehr schlechter Qualität sind. Lediglich in größeren Städten und Touristenorten wie VaraderoViñales und Trinidad gibt es ein recht umfassendes Angebot an besseren Lokalen, die sich auf die Bedürfnisse der Urlauber eingestellt haben.

Je weiter man sich jedoch von touristischen Gebieten entfernt, desto schwieriger ist es ein passendes Lokal zu finden. Abseits der Touristenhochburgen gibt es kaum Restaurants, die qualitative Gerichte bieten.

Obst- & Gemüsehändler in Cienfuegos (2020)

Wer auf eine gesunde Ernährung wert legt (oder angewiesen ist), kann zumindest auf den Bauernmärkten Gemüse erwerben und dieses selber zubereiten, natürlich nur dann, wenn man eine Unterkunft mit Küche gemietet hat. Wer das vorhat, nimmt am besten etwas Olivenöl und Gewürze mit, denn auch diese Produkte lassen sich häufig nicht einfach so erwerben. Alternativ erkundigt man sich nach Mahlzeiten in der Casa Particular. Die Gastgeber in den Casas sind in der Regel sehr bemüht, Wünschen und Vorlieben ihrer Gäste gerecht zu werden.

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